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Intelligente Trainingspläne per Software? Lizenzfahrer Nick Starosta hat Stages Link getestet

by Daniel

Stages Link ist ein Trainingstool, das neben der Erstellung von Trainingsplänen und anschließender Detailanalyse noch einiges mehr kann, um dem Athleten eine 360° Sicht auf sein Training zu ermöglichen. Im Langzeittest hat der ehemalige U23 Fahrer Nick Starosta das Tool eingehend für SpeedVille geprüft.

Stages Link Test

Ein smartes, ineinandergreifendes Eco-System, das der Powermeterhersteller Stages Cycling da geschaffen hat.

Neben der originären Produktion von Powermetern brachte Stages im letzten Jahr Stages Dash auf den Markt, ein Fahrradcomputer, der dir vor allem dabei hilft, deine Trainingsperformance auf dem Rennrad zu kontrollieren. Hinzu kam die Trainingsanalyseplattform Stages Link, die das Training und die Wettkämpfe, die du mit eben genannten Hardwares absolvierst, steuern, analysieren und schlussendlich verbessern kann.

Um einen möglichst erfahrenen Nutzer dieses Eco-System testen zu lassen, da diese Jungs über einen entsprechend großen Erfahrungsschatz im Radsport und Training verfügen, hat der ehemalige U23 Fahrer Nick Starosta, der mich bei Ausfahrten hier um München regelmäßig „abschießt“, diese Software intensiv getestet – im ersten Teil beschrieb er den eben erwähnten Stages Dash.

Stages Link Test

Stages Link – Übersicht des Tests

– was ist eigentlich Stages Link?
– wie ist die Nutzbarkeit dieses Tools?
– was kostet Stages Link?
– Erstellung des Trainingsplans & Analyse
– Festlegung der Ziele des Trainings (FTP, Gewicht etc.)
– Echtzeitfeedback der Performance auf dem Stages Dash

Über das Tool…

Was ist Stages Link und wofür hast du es genutzt?

Stages Link ist in erster Linie das webbasierte Tool von Stages, mit dem man neben dem Erstellen seines Trainingsplans auch den Stages Dash Fahrradcomputer konfigurieren und einrichten kann. Außerdem ist diese Plattform natürlich auch eine Art Trainings-Tagebuch mit unzähligen Möglichkeiten, sich die Entwicklungen der letzten Wochen und Monate grafisch anzeigen zu lassen.

Bzgl. Trainingsplanung hat man hier sehr viele Möglichkeiten, von dem kompletten Verfolgen eines vordefinierten Trainingsplans – in Zusammenarbeit mit den Trainingsexperten von Today’s Plan – bis hin zur individuellen Erstellung einzelner Trainings. Zudem leistet die Plattform auch eine Art Gerätemanagement der Stages Powermeter, des Tachos Stages Dashs und informiert über Batteriestatus, verfügbare Firmware-Updates, etc.

Wie ist die Nutzungsführung des Tools? Hast du alles „schnell“ verstanden?

Das Tool ist natürlich sehr komplex, aber man kommt hier eigentlich recht schnell rein. Und wenn man mal wirklich eine Funktion sucht oder etwas nicht versteht, hat mir bisher immer ein Blick in die Online-Hilfe geholfen.

Wenn man einmal verstanden hat, wie man sich einen Trainingsplan erstellt, oder auch nur ein einzelnes Training, und dieses dann auf den Dash synchronisiert, dann ist dies durch Drag & Drop relativ intuitiv in der Bedienbarkeit.

Stages Link Test

Einstellungen für Stages Dash verwalten

Wie nutzt man das Programm? Ist es eine „Browsersoftware“ oder eine lokale Applikation?

Stages Link ist – wie die meisten anderen Trainingsplattformen – eine cloudbasierte Web-Anwendung. Man braucht also zwingend einen Internetzugang.

Ist Stages Link kostenfrei in der Nutzung? Was kostet es sonst?

Die Plattform kostet nach einer 60-tägigen gratis Probephase (nur für Stages Dash oder Stages Powermeter Kunden) 18 Euro im Monat, bzw. 180 Euro im Jahr. Neben dem Premium-Account gibt es einen Basic-Account, bei dem man nur Teile von Stages Link nutzen kann, nämlich den Bereich zum Konfigurieren der Dash-Datenfelder, für Firmware-Updates für den Powermeter und eine Basic-Übersicht der eigenen Trainings. Athleten, die keine Stages-Produkte haben, können Stages Link natürlich auch nutzen, hier kostet es aber direkt 18€ im Monat.

Trainingspläne kann man sich auch als „Basic-Nutzer“ erstellen, man kann nur keine vorgefertigten Trainingspläne, die in Link verfügbar sind, abrufen und auch nicht die komplette Palette der Datenauswertung genießen. Das heißt die Datenanalyse kann in dem Fall nicht so detailliert genutzt werden.

Hast du das Tool auch auf dem Handy genutzt? Wie gefiel dir die App?

Die App für das Smartphone habe ich eher nur zum Synchronisieren der Daten zwischen Dash und Link genutzt. Über die App kann man aber auch noch ein paar Einstellungen vornehmen, wie bspw. ob man Benachrichtigungen über Anrufe auf dem Dash erhalten möchte oder nicht. Die gesamte Konfiguration des Geräts habe ich aber viel besser über die Online-Plattform gemacht.

Fazit über das Tool:

(+) Was gefiel dir gut?

Unheimlich viele Möglichkeiten zum Erstellen von Trainingsplänen, super einfache Konfiguration des Geräts, trotz hoher Komplexität übersichtliche und verständliche Strukturierung der einzelnen Seiten und Menüpunkte.

(-) Was hat noch Verbesserungspotenzial?

Cool wäre vielleicht noch, wenn man direkt über die App den Dash ähnlich simpel konfigurieren könnte, wie man es bspw. von Wahoo kennt.

Über die Nutzbarkeit…

Wie kommen die Daten rein? Nur per Kabel oder auch über „WLAN-Abgleich“?

Der Datenabgleich zwischen dem Stages Dash und der Plattform Stages Link kann auf zwei Wegen erfolgen: entweder mittels einer App für Smartphones per Bluetooth, oder über eine Desktop-Lösung, bei der der Dash an den PC angeschlossen wird.

In beiden Fällen sind die jeweiligen Apps im Prinzip nur dazu da, als Transmitter zwischen der Hardware und der Trainingsplattform zu diesen. Andersherum werden die Trainingsdaten von Stages Link automatisch zu anderen Plattformen wie TrainingPeaks oder Strava übermittelt (kann man natürlich einstellen).

Konntest du simpel deinen Trainingsplan erstellen?

Einen vordefinierten Trainingsplan für seine individuellen Belange auszuwählen, ist in der Tat recht simpel. Im Benutzerbereich oben rechts gibt es einen Menüpunkt „Plan“, unter dem man alles Weitere findet, um für sich einen passenden Plan aus einer ganzen Fülle von Trainingsplänen zu finden.

Hat man die entsprechenden Angaben gemacht, bspw. für was man genau trainieren möchte oder wobei man sich verbessern möchte, kann der ausgewählte Plan dann anschließend in den Kalender übertragen werden, in dem man dann die einzelnen Workouts Tag für Tag sehen kann – und diese dann natürlich auch an den Dash senden kann!

Stages Link Test

Individuelle Trainingsplanerstellung

Konnten für den Trainingsplan verschiedene Ziele ausgewählt werden? (Gewichtsreduktion, FTP, Ausdauer etc.?)

Ja, dies ist möglich. Beim Erstellen eines Plans werden zuerst einige Parameter abgefragt, die die Plattform benötigt, um anhand von bspw. aktuellem Fitnesslevel, verfügbarer Zeit pro Woche, Fahrertyp und Saisonhöhepunkt einen geeigneten Plan zu erstellen.

Eines dieser Ziele kann bspw. auch ganz einfach nur Gewichtsabnahme sein oder die Verbesserung einer bestimmten Fahrkompetenz.

Stages Link Test

6-wöchiger Trainingsplan „Peak to Race“

Eine Besonderheit ist, dass dir Stages Link in Kombination mit dem Dash, in Echtzeit Feedback auf dem Bike gibt. Hast du das erlebt?

Das ist in der Tat eines der Haupt-Features dieses kompletten Systems bestehend aus eigenem Powermeter, dem Dash als Headunit und der Trainingsplattform Link. Gerade bei strukturierten Workouts fande ich es eine große Hilfe auf dem Tacho zu sehen, welches Intervall als nächstes folgt, welchen Zielwert ich treten muss und was ich tatsächlich gerade trete, um hier auf Kurs zu bleiben. Das fand ich besonders motivierend.

Stages Link Test

Individuelle Trainingsplanerstellung

Wird dein Trainingsplan auf Basis deiner Workout-Performances dynamisch angepasst (nach oben/ unten)?

Falls ich, aus welchen Gründen auch immer, ein Training an einem dafür vorgesehenen Tag doch nicht habe ausführen können, sondern stattdessen einen Ruhetag eingelegt habe, dann kann ich mittels der Kalenderübersicht den Ruhetag entsprechend vorziehen.

Alternativ kann ich auch ein Training als „Nicht gestartet“ markieren, eine automatische Anpassung der folgenden Trainings erfolgt aber nicht, das Stages in so einem Fall nicht empfiehlt, „verlorene“ Trainings aufholen zu müssen, weil dies nur die Erschöpfung weiter erhöhen würde.

Stattdessen wird hier empfohlen, an dem Plan festzuhalten. Was aber auch interessant ist, ist die Möglichkeit nach einem Training zu analysieren, wie präzise ich in den vorgeschriebenen Bereichen trainiert habe.

Fazit zur Nutzbarkeit:

(+) Was gefiel dir gut?

Vorteilhaft ist natürlich, dass man die Displayfelder des Dash über das Tool viel einfacher einstellen und konfigurieren kann, als man es direkt am Gerät könnte. Die Hilfestellung bei dem Zusammenstellen von Trainingsplänen fand ich super gelöst und war wirklich intuitiv und einfach durchführbar, ebenso wie das anschließende Übertragen auf das Endgerät.

(-) Was hat noch Verbesserungspotenzial?

Bspw. eine tatsächlich dynamische Anpassung von Trainingsplänen bei Nichterfüllung mehrerer Trainings über einen längeren Zeitraum bspw. durch Krankheit oder arbeitsbedingt.

Weiterführende Artikel & Links:
– Nick Starosta über den Stages Dash (Link)
– Nick Starosta über den GCC Schleiz (Link)
– Übersicht der Powermeter-Hersteller (Link)
– warum es Sinn macht, mit Powermeter zu trainieren (Link)
– L1 bis L7: Tipps zum wattgesteuerten Training vom Coach (Link)

>> Mehr Infos & Zugang zu Stages Link direkt beim Hersteller (Link)

(c) Fotos: Stages Cycling, Nick Starosta

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