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„Übelst steil, scheiße zu fahren aber hinterher geil!“ Warum du unbedingt mal nach Flandern musst!

by Daniel

5) Paterberg – scheißesteil!

Paterberg

Eine typische Kombination: Erst der Oude Kwaremont und dann 3 km später, wenn der Puls von 190 runter ist auf entspannte 160, zack den Paterberg hoch, bevor es dann ins 13 km entfernte Ziel nach Oudenaarde geht.

So auch in diesem Jahr.  Drei Mal wird der Kwaremont bei der Flandernrundfahrt im Programm sein, zwei Mal der Paterberg, der mit gerade einmal 46 Höhenmetern nach nicht viel Challenge klingt. Die dann aber gerade mal verteilt auf 360 m und im Schnitt 13% steil.

In der Spitze werden 20% Steigung – man hat das Gefühl, man fährt direkt in den Himmel rein – erreicht.

Fazit: Überleg dir gut, ob du für ein Foto anhalten möchtest, das wieder Einklicken klappt nur bei sehr, sehr Geübten!

Den KOM hält Dominique Mayho mit 0:48 min. Dafür brauchte er 861 Watt.

6) Koppenberg – schlimmer als RTL am Nachmittag!

Koppenberg

Den Koppenberg fährst du nicht hoch, den quälst du dich Zentimeter für Zentimeter hoch.

Es sind nicht nur die laut Strava maximal 25% Steigung, die dir das Leben zur Hölle machen. Es ist die Enge, das rutschige Kopfsteinpflaster, die Zuschauer (beim Rennen). Alles.

Gleichzeitig aber auch das schönste Gefühl, wenn du oben ankommst und diesen Sauhund bezwungen hast.

Für all die Zahlenfreaks mal ein kurzer Einblick, was man leisten muss, um den Koppenberg als einer der Schnellsten zu bezwingen:

Der Australier Cameron Bayly (hält aktuell den KOM) brauchte für die 500 Meter (62 hm) 1:39 Minuten und musste dafür im Schnitt 594 Watt aufbringen.

Sein Gewicht beträgt laut Webrecherche ca. 65 kg, was einem W/kg Verhältnis von 9,13 entspricht.

Weißt Bescheid.

7) Regeneration mit Fritten & Bier

So, Freunde, für den ersten Tag sollte es das gewesen sein, es wurde nach dem Koppenberg zudem schnell dunkel, für unsere kleine Truppe ging es zurück nach Oudenaarde mit gerade einmal 30 km und ca. 300 Höhenmetern auf der Uhr.

Da ich mich zu dem Zeitpunkt (heute auch noch) noch weit entfernt befand von einem einigermaßen soliden Trainingszustand (siehe Strava), war es für mich eh schon herausfordernd genug.

Was liegt da näher, als abends voll reinzuhauen bei typisch belgischen Fritten und echt sehr leckerem Bier!

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Da wir seit Anfang des Jahres im Bergischen Land bei Köln wohnen, war ich überrascht wie gut doch Bier wieder schmecken kann. Belgisches Bier, eins der besten!

Sorry liebe Rheinländer, ihr seit echt sehr nette Menschen, aber Kölsch a.k.a. Spülwasser geht für mich gar nicht. Viel zu lasch/seifig/süffig.

8) Musst du hin: Flandernrundfahrt-Museum

Offen gesprochen: Ich bin so was von überhaupt gar nicht der Museumstyp, das Flandernrundfahrt-Museum in Oudenaarde kann man sich aber wirklich sehr, sehr gut rein tun.

Neben einem leckeren Kaffee werden im Untergeschoss des gelben Gebäudes unweit des Stadtzentrums allerlei Devotionalien aus gut 100 Jahren Radsporthistorie in Flandern ausgestellt.

Mich persönlich interessierten erst die Ausstellungsstücke (wie klein ist bitte Cancellaras Trikot, obwohl er stattliche 81 kg wiegt/wog bei ca. 1,86 m Größe??) ab den Nullern, aber das muss natürlich jeder für sich selbst wissen..

9) Krönender Abschluss: Die Muur van Geraardsbergen

Muur van Geraardsbergen

Bekannt aus unzähligen Youtubevideos vom Battle Cancellara vs. Tom Boonen, mit angeblichem Motor beim Schweizer, thront die Kapelle in Geraardsbergen wahrhaftig majestätisch.

Die Kathedrale des Radsports?

Für mich auffallend war, dass die Kopfsteinpflaster hier deutlich humaner ausfielen als beispielsweise noch am brutalen Koppenberg.

Die Muur in Zahlen:

  • auf etwas über einem Kilometer werden 92 hm geklettert
  • die ø Steigung beträgt 8%
  • maximale Steigung knapp 20%

Wenn du dieses Segment auf Strava erobern möchtest, musst du die folgenden Werte von Oliver Naesen übertreffen:

  • 2:52 Minuten
  • 488 Watt im Schnitt (6,87 W/kg)
  • 22,8 km/h

10) Erste Erfahrungen mit dem Rose Backroad

Danke nochmal an Rose, dass sie mir das neue Gravelbike Backroad zur Verfügung gestellt haben, mich hatte ja schon seit längerer Zeit das Thema Gravelbike interessiert, und wo könnte man so was besser testen als in Flandern mit all den Kopfsteinpflastern, Schlaglöchern, Dreck etc.?

Ich werde meine ausführlichen Eindrücke zum „Universalbike“ demnächst hier auf SpeedVille vorstellen (siehe auch Rose Rennräder im Test), in Kürze an der Stelle:

  • aufgrund des vielseitigen Einsatz erlebt man mit solch einem Gravelbike tatsächlich ein noch größeres Freiheitsgefühl als eh schon mit dem Rennrad
  • aufgrund der 38er Reifen kann man mit dem Backroad wirklich nahezu überall (!) fahren, ohne sich eine Platte machen zu müssen (es sei denn man hat schon eine)
  • ob auf Kopfsteinpflaster, Kiesel, Waldweg oder auch normaler Straße, das Bike fährt sich wirklich sehr, sehr schön
  • in meiner Ausführung habe ich einen etwas sportlicheren/längeren Vorbau, so dass die Sitzposition entsprechend etwas sportlicher ist
  • das Gewicht ist mit etwas über 8 kg wie zu erwarten „solide“

Super Trainingsbike für:
… Jahreszeiten, in denen das Wetter nicht immer sicher ist
… Commuter, die mit dem Bike zur Arbeit fahren und maximale Routenfreiheit schätzen
… Radsportler, die auch mal gerne über Waldböden fahren möchten ohne nervenden Autoverkehr

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