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CycleOps The Hammer im Test: Jonas Erfahrungen mit dem Herausforderer von Wahoo und Tacx

by Daniel

The Hammer, so lautet CycleOps Antwort an die beiden Platzhirsche Wahoo Kickr und Tacx Neo – die führenden Modelle bei den Smart-Rollentrainern. Wie sich das Training auf dem Hammer anfühlt, schildert Jedermann-Allrounder Jonas. 

Cycleops Hammer im Test
Von Jonas Leefmann.

Hammertime!

Wer mit mir in letzter Zeit auf Zwift unterwegs war, wird diese Ansage häufiger gehört haben. Nicht nur Schmerz – dass Indoortraining tatsächlich auch Spaß macht, das habe ich in diesem Winter dem „CycleOps The Hammer“ zu verdanken.

Im letzten Winter war ich zwar auch schon regelmäßig auf Zwift unterwegs, der entscheidende Unterschied zu diesem Winter ist aber ganz klar das Werkzeug:

Direct Drive statt klassischem Rollentrainer.

Zu den Begriffen kommen wir nachher nochmal. Im letzten Winter also per externer Wattmessung (Powertab P1) und Trittfrequenzmessung – dieses Jahr all inkl. im „The Hammer“ von CycleOps.

Macht mehr Spaß, ist realistischer, lässt dich länger dranleiben.

Was ist „The Hammer“ überhaupt?

Cycleops Hammer im TestDer US-amerikanische Hersteller CycleOps stellt seit mehr als 15 Jahren Rollentrainer und Leistungsmesser her. Die in den beiden Bereichen gesammelte Erfahrung kombiniert CycleOps in ihrem ihrem Premiummodell für Smart-Rollentrainer, The Hammer.

Was ist genau dieses „Smart“?

Ich erkläre es kurz…

  • Die klassische Rolle, bei der ich mein komplettes Rad samt Hinterrad einspannen und über eine Magnetbremse (das Teil mit den zehn Stufen) steuern kann, ist weder Direct-Drive noch Smart
  • Direct-Drive bedeutet, dass ich mein Hinterrad aus meinem Rennrad herausnehme und es direkt auf dem Rollentrainer montiere
  • An diesem ist eine zu meiner Schaltung passende Kassette montiert – nun steuere ich in der Regel die Belastung über den von mir ausgewählten Gang und Trittfrequenz
  • Die Vorteile sind, dass mein Hinterradreifen nicht mehr quietscht, bei hoher Last nicht durchrutscht und dadurch die Pedalkraft direkt „ausgebremst“ wird
  • Direct-Drive Rollentrainer sind in aller Regel erheblich leiser, als eine klassische Rolle
  • Smart oder intelligent kann aber im Prinzip beides sein – sowohl eine klassische Rolle als auch natürlich ein Direct-Drive Rollentrainer
  • Dafür brauchen beide Trainer eine eigenständige Leistungsmessung, damit sie mich ohne weiteres Zutun aufgrund eines vorgegeben Programms ausbremsen
  • So kann ein smarter Rollentrainer über ein virtuelles Programm vom PC, Laptop, Tablet oder selbst Handy aus bspw. Hügel und/oder Strecken nachahmen oder für Intervallprogramme den Widerstand auf bestimmte Wattzahlen erhöhen und senken.

Wirklich smart ist jedoch ein Direct-Drive Rollentrainer, der mit den gängigen Trainingsprogrammen von Drittanbietern wie Zwift, TrainerRoad oder Rouvy kommunizieren und synchronisieren kann – wie eben der CycleOps The Hammer.

The Hammer vs. Wahoo Kickr vs. Tacx Neo

Smarte Rollentrainer gibt es mittlerweile von zahlreichen Herstellern. Neben dem CycleOps The Hammer sind natürlich noch der Wahoo Kickr und der Tacx Neo Smart zu nennen – dazu gibt es hier auf SpeedVille ja auch schon Erfahrungsberichte (siehe Links).

Die drei Trainer im Vergleich:

Alle drei liegen nicht nur im ähnlichen Preissegment, sie funktionieren auch ähnlich gut. Sie messen die Leistung in einem ähnlich genauem Bereich und sind bei einem moderaten Widerstand (~200 Watt und einer 90er Trittfrequenz) mit ca. 70dB Lautstärke gleich laut/leise.

Erst unter richtiger Last, zum Beispiel 400 Watt und einer mind. 100er Trittfrequenz, ist der Geräuschpegel bei Wahoo Kickr und Tacx Neo weniger laut als beim CycleOps Hammer – so zumindest meine Empfindung.

Ein großer Vorteil des CycleOps The Hammer ist jedoch seine größere Schwungmasse von fast 9 Kilogramm, die fast doppelt so groß ist wie vom Tacx Neo (ca. 3,6 Kilogramm) – dadurch ergibt sich ein angenehmeres Fahrgefühl.

CycleOps The Hammer im Test

Cycleops Hammer im TestErstes Gefühl nach dem Auspacken?

Erst einmal fühlt sich der Trainer sehr sicher und robust an. Mit seinen zwei ausklappbaren Beinen und der Vorderradstütze bekommt man auch beim Sprint kein mulmiges Gefühl.

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Wie bei allen Direct-Drive Rollentrainern heißt es dann die passende Kassette zu montieren und den Trainer per Stromkabel an das Stromnetz anzuschließen. Nun kann das Rennrad auf den Trainer draufgesetzt werden.

Tipp: Man sollte auf dem größten Ritzel der Kassette darauf achten, dass der Schaltwerkkäfig nicht am Gehäuse des Hammers anstößt, denn hier ist mitunter nur wenig Platz. In meinem Fall (SRAM Red22 und eTap Schaltwerk) passt es gerade noch so.

Verbindung des Hammers mit Zwift

Den Hammer habe ich dann über einen ANT+ Stick mit Zwift (und später auch mit TrainerRoad) in weniger als 5 Sekunden verbunden.

Das war schnell und problemlos. Und schon ging’s los.

Gleich bei der ersten Zwift-Fahrt fiel mir auf, dass der Hammer, im Gegensatz zum Kickr und Neo, die Steigungen und das Gefälle direkter und beinahe stufenlos simuliert.

Warum? Wegen des Schwungrads.

Insbesondere in den Abfahrten macht das massive Schwungrad mit seinen knapp 9 Kilogramm richtig Laune und vermittelt tatsächlich das Gefühl, bergab zu rollen. Die elektronische Bremse bremst hingen auch in Londons U-Bahn-Anstieg mit seinen 15% übelst ab.

Cycleops Hammer im TestCycleops Hammer im Test

Genauigkeit der Leistungsmessung beim Hammer

Die Leistungsmessgenauigkeit gibt CycleOps mit +/- 3 % an. Im Vergleich zu meinen Powertab P1 Pedalen war die Genauigkeit jedoch höher.

In der virtuellen Welt von Zwift funktioniert der Rollentrainer wie ein Simulator. Er reguliert sanft die Übergänge der Steigungsprozente und vermittelt dadurch ein reales Fahrgefühl.

Ich muss dafür aber auch zwischen meinen Gängen hin- und herschalten, um die Steigungsprozente auszugleichen. Geht es berghoch, schalte ich auf einen kleineren Gang um bei gleicher Trittfrequenz die gleiche Leistung weiterfahren zu können. Geht es bergab, dann schalte ich runter.

In diesem Modus läuft es wie in der realen Welt. Die schnelle Rückkopplung von Zwift und Rolle sorgt dafür, dass man das optische Bild auf dem Monitor oder Fernseher besser mit seinem Fahrgefühl verbinden kann. Dadurch wird selbst eine schnöde Grundlageneinheit interessanter und abwechslungsreicher.

ERG-Modus auf Zwift

Man kann aber auch im ERG-Modus vorgegebene Intervalle fahren. Hier übernimmt die Rolle die Steuerung der Last. Daher ist es egal in welchem Gang ich fahre.

Die Rolle bremst mich auf die vorgegebene Wattleistung ab, unabhängig davon, welche Trittfrequenz ich fahre. Somit kann man sehr genau das trainieren, was man sich vorgenommen hat.

Im Gegensatz zu den Konkurrenten kann man ein Intervall beim Hammer kurzfristig unterbrechen. Denn der Hammer erkennt, dass man wieder losrollt und schaltet die volle Last erst wieder ab ~8-10km/h zu. Bei den anderen Rollentrainern gibt es diese „Unterstützung“ nicht und man strampelt in Zeitlupe unter maximale Last bei Null los.

Die Kombination aus beiden Modi sorgt für die genau richtige Abwechslung und lässt mich dem bisher recht kalten Winter hier in München des Öfteren ein Schnippchen schlagen.

Fazit des CycleOps Hammer Tests

  • Empfängt und sendet Informationen über Bluetooth und ANT+
  • Funktioniert mit Schnellspanner- und Steckachsfahrrädern
  • Integrierte Vorderradstütze, welche bei Nichtgebrauch im Rollentrainer aufbewahrt werden kann.
  • Gesamtgewicht 21kg (davon ca. 9 kg Schwungmasse)
  • Elektronische Bremse bis zu 20% Steigung
  • Leistungsmessungsgenauigkeit von +/- 3%.
  • Funktioniert mit allen gängigen Trainingsprogrammen, wie: Zwift, TrainerRoad, CycleOps‘ eigener Rouvy-Applikation und anderen Apps

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Weitere Lesetipps:
Zwift Anleitung von A-Z
– Übersicht & Vergleich der smarten Rollentrainer (Link)
– NEU: Unser Zwift E-Book: „Richtig trainieren mit Zwift“ (inkl. Trainingsplan)
– Wahoo Kickr im Test (Link)
– Tacx Neo Smart im Test (Link)

(c) Fotos: Christian Kratz, Jonas Leefmann

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