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Drei SQlab-Sättel im Test –
und Deine Frau wird’s Dir danken!

by Daniel

[Anzeige] Taubheitsgefühle in den Füßen? Der Hintern brennt wie Sau und du spürst das beste Stück nicht mehr? Na herzlichen Glückwunsch! Wer sich jetzt angesprochen fühlt, sollte sich dringend mal mit seinem Sattel auseinandersetzen, eindeutig die Achillesferse eines jeden Radfahrers – schließlich lasten bis zu 50 Prozent des Körpergewichts auf diesem Teil. Auch ich habe unter den beschriebenen Symptomen gelitten. In den vergangenen vier Monaten durfte ich drei Sättel der Ergo-Profis von SQlab testen. Volltreffer, bei einem davon ist nur noch „Sofa sitzen“ schöner.SQlab Sattel im TestMeine erste Begegnung mit SQlab machte ich mit Kante bei Pascal im Radlabor. Im Rahmen unserer Leistungsdiagnostik im Frühjahr 2015 klagte Kante bei Pascal über Schmerzen im Hintern als auch Taubheitsgefühlen in den Füßen. Ewig hing er mir schon damit in den Ohren. Damit musste jetzt mal Schluss sein.

Also Pascal, bitte mach was! Das Gejaule geht mir auf die (tauben) Nüsse.

Und Pascal machte was: Kantes kleiner Hintern wurde schneller vermessen als ihm lieb war: Rauf auf die Messpappe, einmal Druck auf den Bobbes und zack war der Sitzhöckerabstand gemessen – ein paar Minuten später durfte er sich schon einen „maßgeschneiderten“ Sattel auswählen.

Was für SQlab-Sättel spricht?!

Aufgrund der Stufenform, bei der das Heck des Sattels etwas höher liegt als die Mitte, wird Druck von den empfindlichen Weichteilen (Damm) genommen. Zusätzlich wird diese sehr sensible Region bei uns Männern durch die Vertiefung in der Sattelmitte entlastet.

So die Theorie, und so Pascals fachkundige Herleitung.

Überzeugt von dieser Erklärung, schlug Kante zu und saß fortan auf einem SQlab-Sattel (612). Diejenigen, die Kante persönlich kennen, es sind nicht so viele, wissen vielleicht wie pingelig der kleine Mann ist: Nur das Beste ist gerade gut genug! Und wenn er zufrieden mit einem Produkt ist, dann heißt das schon einiges: In den folgenden Monaten schwärmte er also in den höchsten Tönen vom SQlab-Sattel: Keine Schmerzen mehr am Hintern, keine tauben Füße, einfach nur suuuuper!

Ich biss derweil noch, vom „Falschgeiz“ getrieben, auf die Zähne, getreu dem Motto: Stell dich nicht so an, wird schon! Das finde ich sowieso sehr skurril bei uns Rennradfahrern: Wir gönnen uns die teuerste Zusatzausstattung am Rad: Laufräder im Wert von mehreren tausend Euros, Wattmesssysteme und und und – beim Sattel wird aber (zu) oft gespart.

So auch ich.

Als ich mir in 2013 mein Cube-Rennrad kaufte, war auf diesem noch ein ganz gewöhnlicher Selle Italia Sattel angebracht, der natürlich in keinster Art und Weise an die Geometrie meines Hinterns angepasst war. Im Laufe der nächsten gut zwei Jahre testete ich immer mal wieder den ein oder anderen Sattel von Radkumpels aus, da war aber leider keiner wirklich zufriedenstellend.

Ende letzten Jahres hatte ich die Faxen dann aber dicke, so konnte es nicht weitergehen. Dass der Hintern brannte war ja die eine Sache, dass aber die Füße und das beste Stück hin und wieder taub waren, war dann nicht mehr so lustig. Ist ja schließlich auch nicht ganz unkritisch. Thema Potenz und so. Und dass er nur noch hängt, das will man glaub ich nicht.

Da SQlab seinen Sitz in Taufkirchen, unweit von München, hat, ergab sich die Gelegenheit für einen Besuch. SQlab-Gründer Tobias bot mir im Rahmen des Treffens drei Sättel zum Testen an. Vielen Dank an der Stelle nochmal an Tobias, ein sehr sympathischer Kerl!

Die Wahl des richtigen Sattels

In max. fünf verschiedenen Größen bietet SQlab seine Sättel an – entsprechend des Abstands der beiden Sitzhöcker. Um die Breite der Sitzhöcker zu messen, setzt man sich, wie vorhin schon beschrieben, ganz entspannt auf eine Messpappe, auf der sich die Druckstellen der Sitzknochen abzeichnen. Mit diesem Abstand ist die passende Sattelbreite bzw. –größe dann auch schon ermittelt. Tut nicht weh und ist in weniger als einer Minute erledigt.

In den letzten Monaten, in denen ich gut 3.000 km (Strava Profil) auf der Straße gefahren bin, durfte ich diese drei Sättel ausgiebig testen:

  • Sattel 611 active race
  • Sattel 611
  • Sattel 613

Die folgenden Bewertungen sind mein ehrliches Feedback, so wie ich die Produkte eben erlebt habe…

SQlab Sattel 611 im Test

SQlab Sattel 611
Der 611 Sattel im Langzeittest

Der 611 Sattel sieht optisch schlicht aus. Mit einem Gewicht von 235 g ist er genau das Mittelding zu den beiden anderen Sätteln. Was den Einsatz anbelangt, kann er sowohl fürs Rennrad als auch fürs Mountainbike genutzt werden. Den 611er hatte ich vor allem im Rennradurlaub auf Lanzarote im Januar auf dem Rad. Zwar gefiel mir das Design (Schlichtheit) des 611ers sehr gut, vom Sitzkomfort her, war er aber nicht ideal, da nach ein paar Stunden der Hintern durchaus mal weh tat. Taube Füße hatte ich aber nicht.

Sattel 611 – alle Daten auf einen Blick:

  • Optik gefällt mir gut, ist schlicht gehalten
  • Gewicht: 235 g
  • Material Streben: TiTube Alloy
  • Material Polster: Superlight Foam
  • Einsatz: Mountainbike und Rennrad
  • Entlastung Dammbereich in %: 60-75
  • Belastung: 100 kg

Fazit SQlab 611 Sattel:
Optisch hat mir der Sattel gefallen, leider hat mich aber der Sitzkomfort nicht so richtig überzeugt.

SQlab Sattel 611 active im Test

SQlab Sattel 611 active
Der 611 active Sattel im Langzeittest

So Sportsfreunde, jetzt wird es schööön gemütlich. Wir kommen zum 611er Sattel. Und der ist mal so was von bequem, quasi eins vor Sofa. Den 611 active hatte ich vor allem im Februar auf Mallorca auf dem Rennrad. Zwar ist das Gewicht mit 260 g etwas schwerer, aber dieser Sitzkomfort ist es absolut wert. Der 611 active ist deswegen so bequem, da er mit seinem „active System“ der Tretbewegung folgt, so entsteht deutlich weniger Druck auf dem Sitzknochen. Der Freiraum in der Sattelmitte fällt nochmal etwas üppiger aus, was den Druck vom Damm enorm nimmt. Der Ritterschlag für diesen Sattel war sicherlich die Tatsache, dass ich nach 1-2 Fahrten keine Sitzcreme mehr brauchte, besser geht’s nicht: Rein in die Radhose und los gehts! Perfekt.

Sattel 611 active – alle Daten auf einen Blick:

  • Gewicht 260 g (Größe 14)
  • hoher Komfort durch active System Technologie (folgt der Trittbewegung)
  • viel Freiraum in der Sattelmitte
  • Material Streben: TiTube Alloy
  • Material Polster: K18 B78
  • Einsatz: Rennrad
  • Entlastung Dammbereich in %: 80 (!!)
  • Belastung: 100 kg

Fazit SQlab 611 active Sattel:
Der Sattel wäre meine erste Wahl für einen längeren Marathon, wie zum Beispiel den Ötztaler Radmarathon, bei dem man aufgrund des ständigen Bergauffahrens viel Druck auf den Sattel bringt. Der ideale Sattel für alle, die bewusst ein paar Gramm mehr in Kauf nehmen, dafür aber schmerzfrei fahren möchten.

SQlab Sattel 613 im Test

SQlab Sattel 613
Der 613 Sattel im Langzeittest

Habe ich bei den vorigen Sätteln noch das etwas schwerere Gewicht moniert, kommen wir abschließend zum Federgewicht unter den SQlab-Sätteln: der 613. Mit seinen nur 180 g ist er natürlich sehr weit vorne dabei. Der 613 ist aufgrund seiner Form vor allem fürs Zeitfahren bzw. Triathlon geeignet. Neu für mich war die breitere Nasenspitze, was bei einer liegenden Position, wie beim Canyon Aeroad (vor allem Unterlenkergriff) oder einem Zeitfahrrad, aber deutlich angenehmer ist, da es mit der breiten Nase mehr Auflagefläche gibt.

Im Trainingslager auf Lanzarote ließ ich mit Philipp Mock einen den Sattel testen, der weiß wie sich ein Triathlonsattel anfühlen muss. Philipp hat sich bereits für den Ironman 2016 auf Hawaii qualifiziert und strebt dort eine Top-Platzierung bei den Non-Pros an.

Philipp Mock über den 613 Sattel:

„Im Trainingslager auf Lanzarote, ergab sich dank Daniel die Möglichkeit, den 613 zu testen. Da ich mit meinem bereits montierten Sattel die Tage zuvor doch etwas Sitzbeschwerden hatte, tat die Abwechslung richtig gut: Gemütlich, ja fast schon etwas globig war der erste Eindruck und damit auch meine Befürchtung, dass sich dies auch im Gewicht widerspiegelt. Ersteres bestätigte sich: Absolut komfortabel und eine Wohltat bei den längeren Touren. Gerade die breite Sattelspitze eignete sich hervorragend, um auch in Aeroposition entspannt auf dem Rad zu sitzen. Gewichtsmäßig wurde ich jedoch eines Besseren belehrt: Sehr leicht, und damit vor allem für diejenigen geeignet, die auf jedes Gramm am Rad verzichten wollen.“

Fazit Philipp: „Sehr gelungener Sattel, den ich bei Daniels Abreise nur ungerne wieder hergeben wollte.“

Sattel 613 – alle Daten auf einen Blick:

  • niedriges Gewicht mit 180g (Größe 13)
  • Material Streben: Carbon
  • Material Polster: Superlight Foam
  • Einsatz: Triathlon bzw. Zeitfahren
  • Entlastung im Dammbereich in %: 40
  • Belastung: 80 kg; mich hat er mit meinen 81-82 kg problemlos ausgehalten

Fazit SQlab 613 Sattel:
Der Reiz vom 613 ist definitiv das niedrige Gewicht. Bei einer sportlicheren Sitzposition, wie beim Canyon Aeroad, fühlt er sich sehr angenehm an. Bei einem Bergmarathon würde ich ihn sicherlich nicht nutzen, da wäre meine erste Wahl ganz klar der 611 active Sattel. Bei meinem Saison-Highlight in diesem Jahr, dem Zeitfahren rund um den Attersee(King of the Lake), ist er dann aber definitiv wieder auf dem Rad drauf.

Gesamtfazit der drei Sättel:

Der Sitzkomfort ist im Vergleich zu meinem alten Sattel um Welten gestiegen. Der 611 active und der 613 haben mich komplett überzeugt, beide Sättel fahre ich mittlerweile ohne Sitzcreme. Ein weiterer großer Pluspunkt ist die Tatsache, dass keiner der Sättel für Taubheitsgefühle in den Füßen sorgte. Und ob die Sättel jetzt 50-100 g mehr wiegen, wie z.B. Vollcarbon-Sättel, ist mir vollkommen wurscht – meine Potenz möchte ich wegen den paar Gramm nicht riskieren.

Schade ist nur, dass der 611 Sattel am Hintern geschmerzt hat, hat er mir doch optisch am besten gefallen. Bei den kommenden Bergmarathons in 2016 werde ich den 611 active nutzen, bei kürzeren Rennen oder gar einem Zeitfahren kommt der 613 drauf.

So, genug erzählt, die Frau ruft!

Tipp:

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